52
Winfried (Bonifacius) verbreitet von 718— 755
das Christenthum in Franken, Thüringen, Baiern und bei
den Friesen. Er stiftet Bisthümer, Abteien und Bene-
dictin erk l ö st er (Würzburg, Salzburg, Erfurt,
Regensburg, Fulda u. a.). Vom Papst zum Erzbischof
von Mainz ernannt (745), findet er bei den Friesen seinen
Tod. Alle neubekehrte Länder unterwirft er dem
Kirchensprengel des Papstes.
§. 52.
Die Gvoßhosmeiftep Sei Herr Franken,
7oo—75s.
Als nach vielen Greuelthaten das Geschlecht der Mero-
winger (§. 45.) in Schwache versinkt, und nur Schatten-
könige giebt, regiert der Majordomus das Land.
Pipin von Her st all, von 687 bis 714 Majordomus
über Austrasien, Neustrien und Burgund, stellt im
Reiche Ordnung her.
Carl Martell (714 — 41), dessen Sohn und Nach-
folger, schlägt die Araber bei Tours 732 (§.50.), und regiert
vier Zahre lang ohne König.
Pipin derkurze wirdkönig d er Franken, 75i.
Er, der Sohn Carls, von 747 an alleiniger Major-
domus, regiert, durch Kraft und Klugheit geehrt, indeß
Childerich Iii. dem Namen nach König ist.
Nachdem der Papst gefragt worden: ob der König
heißen müsse, welcher die Königsgewalt übe, oder
der, welcher nur den Namen trage, wird Pipin zum
Könige erhoben, von Bonifacius gesalbt, und Childerich
ins Kloster gesteckt, 752.
ß. 53.
Dev Papst erhält ein weltliches Gebiet, Dven-
itumt der Abendländischen und Morgen-
ländischen «sieche.
Bilder krieg. — Kaiser Leo Jsauricus (§.50.) ver-
bietet die Bilderverehrung 726; das Verbot erregt in Rom
und Ravenna einen Aufruhr, den der Papst unterstützt, und
das Exarchat (§. 47.) nimmt sein Ende.
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68
sich beide aussöhnen, und gemeinschaftlich regieren.
Friederich f 1530. Steigende Anmaßung der unter
dem Einfluß Philipps von Frankreich flehen-
den Päpste (§. 67.) bewegt die Fürsten 155» durch
den Churverein zu Reuse für die Unabhän-
gigkeit des Reichs zu sorgen. Ludwig erweckt
sich von neuem Feinde durch Trachten nach vermehrter
Hausmacht (Brandenburg, Tyrol). Gegenkaiser
Karl von Luxemburg, 1546. Ludwig-f 1547.
Karl Iv. (1547'—78), König von Böhmen. Dervonlud-
wigs Partei gewählte Günther von Schwarz-
burg stirbt an Gift. Die Kaisermacht sinkt
in Deutschland und Italien, die Fürsten ge-
malt w ä ch st. ^Goldne Bulle, 1556. Pfalz-Baiern,
Sachsen-Wittenberg, Brandenburg und Böhmen
weltliche Churfürsten, außer den drei geistlichen. Die
mächtigsten Häuser sind Luxemburg, Baiern,
Oestreich (Tprol östreichisch). Karl sorgt nur für
seine Erbländer und erwirbt Brandenburg, Schlesien
und die Lausitz. Universität Prag, 1348. Ver-
heerende Pest in Europa.
Wenzel (1578—1400), Karls Sohn, bleibt, während Kirche
und Reich immer mehr zerfallen, unthätig.^Zn seinen
Erblanden gewaltthätig, wird er von den mißver-
gnügten Böhmen und seinem Bruder Sigismund
gefangen gesetzt. Städte-, Ritter- und Fürsten-
Bündnisse. Landfriedensversuche. — Schlacht bei
Sempach gegen Leopold von Oestreich (Arnold von
Winkelried). — Der nachlässige Wenzel wird 1400
abgesetzt.
Ruprecht von der Pfalz (1400 —1410), thätig und
ritterlich; aber die kirchliche Spaltung wird gemehrt
durch das Concil von Pisa^!409; an Wiederher-
stellung derreichsrechte über Italien hindert ihn Z oh.
Galeazzo Visconti, Herzog von Mailand, 1595,
und an Handhabung des Landfriedens der Mar-
bacher Bund/ (Die Medici in Florenz mächtig.)
tz. 65.
Fortsetzung.
Sigismund (1410 — 57), Wenzels Bruder, König von
Ungarn und Churfürst von Brandenburg, vereinigt
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Extrahierte Personennamen: Philipps Ludwig Karl_von Karl Karl_Iv Karl Günther Oestreich Karl Karls Sigismund Leopold_von_Oestreich Leopold Arnold_von
Winkelried Galeazzo Sigismund_(
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Brandenburg Tyrol Luxemburg Deutschland Italien Sachsen-Wittenberg Brandenburg Luxemburg Baiern Brandenburg Prag Europa Karls Sempach Italien Mailand Florenz Wenzels Ungarn Brandenburg
70
Gegend des Ca spi schei: Meeres, zeigten sich schoi:
unter Justinian (§. 48.), bildeten nachher die Leib-
wache der Chalifen, und stifteten unabhängige Reiche
(die Parther von ihnen bezwungen). (Zu ihnen ge-
hören die Seldschuken, §. 60.) Gegen das Ende
des 15. Jahrhunderts stiften die Osmannischen
Türken ein Reich in Kleinasien. Bajazed, Er-
oberer von Ländern in Europa, von dem Mongolen
Timur gefangen, 1402.
Muh am ed I., Amu rad Ii. (Sieger bei Varna
1444) erobern das griechische Reich bis auf Con-
stantinopel. Muhamed Ii. erobert Constantinopel
selbst, in dessen Vertheidigung der letzte Kaiser Con-
stantin Paläologus umkommt. 1469 dringen
die Türken schon in Krain ein, und bedrohen von
nun an oft Deutschland.
Karl der Kühne,H Herzog von Burgund und
Herr fast der ganzen Niederlande, reich und prächtig,
will das alte Lothringen herstellen, handelt mit Frie-
derich Iii. um die Königskrone (1473) und fallt im
Kriege gegen Lothringer und Schweizer (Granson,
Murten) bei Nanci;,\1477. Seine Erbtochter,
Maria, vermählt sich mit Friederichs Sohn Maxi-
milian, dem sie die Niederlande zubringt. Bur-
gund reift Ludwig Xi. an Frankreich, und behält
v es bei Mariens Tode. Grundlage zu Oestreichs
nachheriger Größe.
§. 66.
/Maximilian I. 1499 — 1519.
Ende des Mittelalters.
Sein ritterlicher Sinn paßte nicht mehr zu dem berech-
nenden Eigennütze des Zeitalters und zu der neu aufgekomme-
nen Staatskunst. Diese tritt zuerst hervor in den Kriegen in
Italien. Hier macht Karl Viii. von Frankreich Anspruch auf
Neapel, und fällt 1495 in Italien ein; muß aber vor dem
Kaiser, dem Papst und Ferdinand von Aragonien wei-
chen. Dennoch erobert sein Nachfolger, Ludwig Xii.,Mai-
land, wo nach Aussterben der Visconti eine neue Dynastie
durch Franz Sforza 1450 gegründet war, und theilt Nea-
pel mit Ferdinand, der ihn überlistet.
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Extrahierte Personennamen: Karl Maria Maria Ludwig_Xi Ludwig Karl_Viii Karl Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand Ludwig_Xii Ludwig Franz_Sforza Franz Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Osmannischen Kleinasien Europa Varna Constantinopel Krain Deutschland Burgund Lothringen Murten Frankreich Mariens Italien Frankreich Neapel Italien
47
Mittlere Geschichte.
Erster Abschnitt.
Vom Untergange des Dccidentalischen Kaiser-
thums bis zur Theilung von Verdun,
von 476—843' n. Chr.
(Zeitraum vor dem Mittelalter.)
tz. 45.
^ko-wig stiftet das Fränkische Reich,
482 — 513.
Klodwig, des Meroweus Nachkomme, König der sali-
schen Franken, zerstört durch die Schlacht bei Soissons
gegen Syagrius den letzten Ucberrest römischer Herrschaft
in Gallien 466, welche sich noch 10 Zahr nach Zerstörung des
occidentalischen Reichs erhalten hat, schlägt die Alemannen
bei Zülpich (er wird Christ) 496, macht die Burgunder
zinsbar (Schlacht bei Dijon), und schlagt den Westgothen
Alarich Ii. bei Po iliers, 507. Theoderich der Große zwingt
ihn, sich mit dem Lande bis an die Garonne zu begnügen.
Durch List und Gewalt Oberherr des ganzen fränkischen Volks
und Reichs, stirbt er zu Paris, 511.
Die Merowinger, seine Nachkommen, breiteten ihre
Macht aus über Burgund, Thüringen, Datern. (Au-
strasien, Neustrien.) Familienzwistigkeiten, mit unerhörter
Grausamkeit und Nachgier von ihnen geführt (Brunehild und
Fredegunde); dann schwache Regenten, nur dem Namen nach
Könige.
§. 46.
Theoderich -er Große, 490 —526.
Theoderich (Dieterich vonbern) stiftet inita-
lien ein Ostgothisches Reich. — Aus dem Geschlecht
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Extrahierte Personennamen: Dieterich
Extrahierte Ortsnamen: Verdun Gallien Dijon Paris Burgund Thüringen
55
Karls Ende, 814. Seine Söhne, Karl und Pipin,
sterben vor ihm, es bleibt nur Ludwig. 813 setzt er diesen
zum Könige ein, und stirbt zu Aachen im 72. Jahre am
28. Zannar 814.
Die Karolinger, Theilung von Verdun, 84s.
Ludwig der Fromme (814 — 840) theilt das Reich
unrer seine Söhne, Lothar, Pipin und Ludwig; nimmt
aber zu Gunsten Karls des Kahlen, ans zweiter Ehe (mit
Judith), ihnen Ländertheile. Zn dem hierdurch entstandene'
Kriege mehrmals Gefangner seiner Söhne, wird er von '
rhar entthront. Durch Ludwig und Pipin wieder ei
setzt, verkürzt er bei neuer Theilung Ludwig, und iw
griff, diesen, der nun die Waffen erhoben, zu zwingen,
er zu Zngelheim.
Theilung zu Verdun, 843. — Pipin
storben; Karl und Ludwig ergreifen die Waffen go«g
anmaßenden Lothar, und schlagen ihn bei Fontenoy
Dann theilen sie zu Verdun. Karl erhalt Frank
(Westfranke»), Ludwig Deutschland (Ostfranken) *),
nebst der Kaiserwürde das Land zwischen Deutschlan
Frankreich**) (Lotharingen) und Ztalien.
Nach Aussterben der Söhne Lothars wird das eigent
Lotharingen zwischen Frankreich und Deutschland gethei
Burgund und Ztalien werden besondere Reiche.
') Jenseit des Rheins auch Mainz, Speier und Worms.
") Eigentlich die Länder zwischen Rhein und Schelde und vom Ur-
sprünge der Maas bis zum Einfluß der Saone in die Rhone, und an der
Rhone hinab bis zum mittelländischen Meere.
§. 55
1
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Ludwig Ludwig Ludwig Lothar Ludwig; Ludwig Karls Judith) Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl Karl Ludwig Ludwig Lothar Karl Frank
(Westfranke» Ludwig_Deutschland Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Verdun Deutschlan
Frankreich Frankreich Deutschland Burgund Rheins Mainz Worms Rhein
58
' §. 58.
Sächsische Kaiser, f>19— 1034.
Heinrich I. der Vogler (919 — 936). Er vollendet
Deutschlands Einigung, schließt einen Waffen-
stillstand von 9 Jahren mit den Madscharen, baut
Festungen (Bürger), und errichtet Neiterheere. (Ur-
sprung des Nitterwesens.) Er besiegt die Wenden,
Slaven und Dänen. — Markgrafschaften Nord-
sachsen, Meißen, Schleswig. Er schlägt
die Madscharen bei Sondershausen und
Merseburg, 933.
Otto der Große (956 — 973) gründet Deutschlands
Größe. Er bezwingt die unruhigen Herzoge, unter-
wirft sich die Slaven bis an die Oder. — Erzbis-
thum Magdeburg, Bisthümer H ave l berg und
Brandenburg, 968; Hermann Billung
wird Herzog von Sachsen. — Er treibt die Danen
zurück (Harald Blatand Christ). Er erwirbt Ita-
lien, von der Königin Ad elh eid gegen Berengar
von Jvrea zu Hülfe gerufen, und wird König,
951. Niederlage der Madscharen auf dem
Lechfelde, 955. Otto zieht zum zweiten Male
gegen Berengar, wird röm i sch er Ka i ser, 962.
Harzbergwerk.
Otto Ii. (973 — 983) bekämpft des Reiches drohen-
den Zerfall. Er verhindert Lothringens Abfall an
Frankreich; kämpft um die griechischen Provinzen in
Italien (bei Vasantello 982 geschlagen); stirbt
28 Jahr alt zu Nom.
Otto 111. (983 — 1002), nochkind. Vormundschaft seiner
Mutter Theophania und seiner Großmutter Adel-
heid. Sein Lehrer Gerbert (Sylvesterii.). Sein
Plan, Rom zum Mittelpunct des Reichs zu machen,
wird durch Empörung der Römer und frühen Tod
(22 I. alt) zerstört.
Heinrich 11. der Heilige (1002 — 24) erlangt das Reich
durch Wahl und sucht gegen die weltlichen Großen
eine Stütze in der freigebig beschenkten Geistlichkeit
(Meinwerk von Paderborn, Bernward von Hildes-
heim). Unruhen in Italien (Harduin). Niederlassung
der Normannen in Unteritalien. Heinrich inpavia be-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Otto Hermann_Billung Harald_Blatand_Christ Berengar
von_Jvrea Otto Berengar Otto Otto Heinrich Bernward_von_Hildes- Heinrich_inpavia Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Schleswig Sondershausen Merseburg Deutschlands Magdeburg Brandenburg Sachsen Frankreich Italien Adel- Rom Paderborn Italien Unteritalien
59
lagert. Mit Aussterben des sächsischen Hauses schei-
tert der Plan eines erblichen Reichs.
tz. 59.
Fränkische oder salische ^Kaiser, Lot4 1lt5
Konrad Ii. (1024 — 59), in Rom gekrönt, bringt Burgund
an Deutschland, macht die Eider zur dänischen Gränze
(h. 80.), und besiegt Polen und Ungarn. Er ver-
folgt den Plan einer erblichen Herrschaft
durch Schwächung der Herzöge und Be-
günstigung der kleineren Lehen.
Heinrich Iii. der Schwarze (1059 — 56) demüthigt die
Ungarn, übt seine Gewalt über die Päpste, indem er
dreimal den römischen Stuhl besetzt. Es soll kein
Papst gewählt werden ohne des Kaisers Einwilligung.
Er verfolgt seines Vorgängers Plan und
erreicht die höchste Stufe der Kaiserge-
walt.
Heinrich Iv. (1056 — 1106). Unter der Verwaltung sei-
ner Mutter beginnt der Kampf der weltlichen
und geistlichen Großen gegen die ausge-
dehnte Kaisergewalt. — Heinrichs Character
durch Anno von Cöln und Ad e l b ert von Bre-
men verdorben. Er reizt die Sachsen zum Wider-
stände. Otto von Nordheim, Magnus von
Sachsen.— Die Sachsen überfallen nach vergeb-
lichen Vorstellungen Goslar, 1075. Heinrich entflieht,
und wird zu Worms aufgenommen (Einfluß der
Städte). Harzburg zerstört; die Sachsen 1075 ge-
schlagen. Heinrichs Rache. Die Sachsen wenden sich
an den Papst.
Papst Gregor Vii. (Hildebrand)
1075—85, ohne des Kaisers Bewilligung zum Papste
gewählt. — Hebt mit Gewalt das Ansehen des
Papsts und der Kirche. Legaten, Cölibat,
Streit wegen Simonie und Investitur;
der Papst soll Lehnsherr aller Fürsten
s e y n, B a n n.
Heinrich wird von Gregor vor Gericht gefordert,
seht denselben 1076 zu Worms ab, kommt in den
Bann, und büßt zu Canossa 1077. Der Ge-
genkaiser Rudolph von Schwaben bleibt in
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Otto Magnus Magnus Heinrich Heinrichs Heinrichs Gregor_Vii Gregor Heinrich Gregor Gregor Rudolph_von_Schwaben
Extrahierte Ortsnamen: Rom Deutschland Ungarn Ungarn Sachsen Nordheim Sachsen Sachsen Goslar Sachsen Sachsen Worms
60
der Schlacht bei Merseburg. Heinrich zieht dreimal
nach Italien, setzt Gregor 1084 ab, und wird von
Clemens Iii. zum Kaiser gekrönt. Die Gegenpartei
reizt von seinen Söhnen erst Konrad, dann Hein-
rich zur Empörung. Er stirbt in Bonn 1106, be-
graben 1111.
Heinrich V. (1106 —1125) behauptet die Kaisergewalt
und das Znvestiturrecht. — Nömerzug, Krönung
erzwungen. Neuer Ausbruch des Kriegs, Schlacht
am Welfesholze 1115. Wormser Concordar
1122. (Der Kaiser giebt die Investitur mit Ring
und Stab auf, aber ertheilt die Regalien mit
dem Scepter.) Mit ihm stirbt das fränkische Kaiser-
haus aus.
§. 60.
Die «Kreirzzüge, Lvsñ —Ltsl.
Erster Kreuzzug. Palästina, bisher unter der Herr-
schaft der Araber, wird 1076 von den Seldschuken erobert.
Peter von Amiens fordert 1094 den Papst Urban Ii.
zur Befreiung des heiligen Grabes auf. Kirchenversamm-
lung zu Clermont 1095. Der erste Kreuzfahrerhaufen zieht
unter Peter und Walter Habenichts früher ab und wird
aufgerieben. Den 15. Aug. 1096 zieht das erste Kreuzheer
uwer Gottfried von Bouillon ab. Hugo von Ver-
mnndois, Raimund von Toulouse, Robert von
der Normandie, Balduin, Robert von Flandern,
Doemund von Tarent, Tankred. Das Heer, in Asien
4097 vereinigt, 3oo,Ooomann stark; Nicäa, Antiochien.
Ankunft vor Jerusalem; Erstürmung den 14. Zuli 1099.
Gottfried von Bouillon stirbt als Beschützer des heiligen Gra-
des 1100, Balduin, König von Jerusalem.
Lothar von Sachsen (1125 — 37), durch die päpstliche
Partei gegen die schwäbischen oder hohenstau-
fisch en Fürsten Friedrich und Conrad (Ghibellinen)
erhoben. Des Papsts Gewalt wächst.
Der Welfe Heinrich der Stolze durch Lo-
thar Herzog von Baiern und Sachsen. Streit der
Ghibellinen und Welfen. — Albrecht der
Bär in der Markgrafschaft Brandenburg.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Gregor_1084 Gregor Clemens_Iii Konrad Konrad Heinrich_V. Heinrich_V. Palästina Peter_von_Amiens Urban Peter Walter_Habenichts Gottfried_von_Bouillon Hugo_von_Ver- Raimund_von_Toulouse Robert_von
der_Normandie Balduin Robert_von_Flandern Tankred Gottfried_von_Bouillon Balduin Lothar_von_Sachsen Friedrich Friedrich Conrad Heinrich Heinrich Albrecht
61
§. 61.
Hoherrstsufische oder schwäbische«Kaiser,
113? —1254*
Fortsetzung der Kreuzzüge.
Konrad 111.(1137 — 52). Uebergewicht der Hohen-
staufen. Die Welfen unter Heinrichs Anfüh-
rung leisten unglücklichen Widerstand; er verliert
seine Herzogthümer.
Zweiter Kreuzzug. — Bernhard von Clair-
vaux predigt das Kreuz und bewegt Ludwig Vii. von
Frankreich und Konrad zu einem Kreuzzuge. 1147 ziehen
sie ab, und kehren, ohne etwas auszurichten, mit Wenigen
zurück.
Fr iederich^Barb a rossa (1152 — 90). Des Reiches
Macht und Selbstständigkeit wieder her-
gestellt. — Zn hoher Kraft strebt er das Ansehen
des Kaisers in Italien geltend zu machen und erregt
wider sich den Papst und die lombardischen Städte,
die nach Mailands Verwüstung 1102 gegen ihn sich
mit Ersterem verbinden. Des Kaisers Zug gegen
Rom 1j 67 mißlingt, sowie die Belagerung von Ales-
sandria 1174. Bei Lignano 1175 geschlagen, söhnt
er sich nach 5 Feldzügen mit dem Papste aus (Frie-
den zu Costnitz 1185).^
Heinrich der Löwe, mächtig als Herzog von
Baiern (Heinrich Zasomirgott erster Herzog
von Oestreich 1156) und Sachsen, bekehrt die Wen-
den und Slaven.— Bisthum Lübeck 1163.
Er zieht sich durch strenge Ausübung der Herzogsge-
walt den Haß der Nachbaren und durch verweigerte
Lehnsfolge und Trotz gegen den Kaiser die Acht zu.
Vom Kaiser bekriegt, muß er sich unterwerffn und
wird nach England verwiesen.
Dritter Kreuzzug, 1169 — 1192. Jerusalem von
Saladin erobert 1187. Kaiser Friederich zieht hin 1188;
kommt im Flusse Saleph um. Sein Sohn stirbt vor Pto-
lcmais, mit dem größten Theile des noch übrigen Heers.
Heinrich Vi. (H90—97)v Erneuter Plan eines erb-
lichen Kaiserthums unter den Hohenstau-
fen.— Richard Löwenherz, Philip^'A ti-
gli st von Frankreich und Leopold vois v^st-
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Extrahierte Personennamen: Konrad Heinrichs Heinrichs Bernhard_von_Clair- Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Heinrich Heinrich_Zasomirgott Heinrich Oestreich Saladin Friederich Heinrich_Vi Heinrich Richard_Löwenherz Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Hohen- Frankreich Italien Mailands Rom Baiern Sachsen England Jerusalem Frankreich
62
reich erobern 1191 Ptolemais. Ein Streit zwi-
schen Richard und Leopold verursacht die Rück-
kehr des Letzteren. Richard, auch von Philipp Au-
gust verlassen, muß im Angesichte Jerusalems zu-
rückkehren, 1192. In Deutschland durch Leopold
aufgefangen, wird er vom Kaiser bis 1194 unredlich
festgehalten. — Heinrich erobert Neapel, das Erbe
seiner Gemahlin; er sucht Italien mit dem Reiche
ganz zu vereinigen; doch diesen und noch größere
Entwürfe vereitelt sein Tod?^
Philipp -ivon Schwaben (1197 — 1208). Otto Iv.
(1197 —1215).— Spaltung in Deutschland. Der
Papst und die Welfische Partei gegen die
Hohenstaufen, ff— Höchste Macht der Papste unter
Jnnocenx Iii., der Grundsatz Gregors Vii. an dem-
Könige Johann von England ausgeübt (§. 65.).
(Das Jnterdict.) Er erregt den Kreuzzug der
französischen Ritter, welche 1204 Constantino-
pel erobern (lateinischeskaiserthum bis 1261).
Kreuzzug des Andreas von Un warn — Kreuzzug
gegen die Albigewser, 1212. ff
Philipp, im Begriff über seinen Gegner zu sie-
gen, durch Otto von Wittelsbach ermordet, 1208.
Friederich Ii. (1215 — 50) König von Sicilien und Nea-
pel. — Das Haus der Hohenstaufen durch
den Papst erhoben; dann Kampf des Kai-
sers gegen die übermächtigen Päpste (Gre-
• gor Ix. und Innocenz Iv.). Er macht im Bann den
Vierten Kreuzzug 1228, erhältjerusalem durch Ver-
trag und Heirath. König von Jerusalem, 1229. Friede mit
dem Papst, 1230.
Deutschland mit Italien unter Friederich vereinigt
(Heinrich römischer König). Otto das Kind, er-
ster Herzog von Braunschweig-Lüneburg 1235 ; Ende
des Streits der Welfen gegen die Hohenstaufen. —
Der erneute Kampf gegen den Papst und die Lom-
barden (Schlacht bei §ortenuova^l257) hindern ihn,
seine herrliche Kraft für^Deütfchlrkm'anmwenden.—
Friederich im Bann, Gegenkaiser Heinrich Raspe.
(Tarlare» in Deutschland, §.63.) Friederich, sich
zum entscheidenden Schlage gegen den Papst Jnno-
cenz Iv. rüstend, stirbt in Italien und läßt das
Reich tief erschüttert.
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Philipp_Au- Philipp Leopold Leopold Heinrich Heinrich Philipp_-ivon Philipp Otto Gregors Johann_von_England Johann Andreas Philipp Philipp Otto_von_Wittelsbach Otto Friederich_Ii Innocenz_Iv. Innocenz_Iv. Friederich Heinrich_römischer Heinrich Otto Heinrich_Raspe Heinrich Friederich
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Deutschland Neapel Italien Deutschland Gregors Sicilien Heirath Jerusalem Deutschland Italien Braunschweig-Lüneburg Deutschland Italien